Waldviertel Blog - Themen des Waldviertels


28. Januar 2008

Waldviertel HTL

Category: Politik – wvblogger – 19:19

Dieser Beitrag ist Teil einer Serie:

  1. Waldviertel HTL
  2. HTL Zwettl

Bereits ab September 2008 soll im Gebäude der HAK in Zwettl eine eigene HTL-Klasse der Fachrichtung Informationstechnologie geführt werden. Dabei handelt es sich um eine so genannte “dislozierte Klasse”, eine Art Außenstelle, der HTL Krems. Das heißt, angemeldet sind die Schüler zwar an der Kremser HTL,  absolvieren ihren gesamten Theorieunterricht aber in Zwettl. Für den praktischen Unterricht müssen sie aber noch zirka 20 Mal pro Jahr nach Krems pendeln, denn nur dort gibt es die notwendigen Laboratorien und Werkstätten.

Dieses Schulmodell ist sicher eine gelungene Lösung der schon länger geführten HTL-Debatte, und hoffentlich der erste Schritt zu einer eigenständigen HTL in Zwettl.

Nachtrag 29.01.08
Heute habe ich den Einwand gehört, dass die Fachrichtung Informationstechnologie nicht zum Waldviertel passt, besser wäre eine HTL für Holzwirtschaft, da es im Waldviertel viele holzverarbeitende Betriebe (Sägewerke, Tischlereien etc.) gibt. Also Holzwirtschaft ist gewiss eine interessante Fachrichtung, aber leider nur eine Nische mit einem sehr begrenzten Jobangebot. *) IT hingegen ist DIE Schlüsseltechnologie der nächsten Jahrzehnte mit hervorragenden Berufsaussichten für die Absolventen.

So sehr wir Waldviertler unseren Wald und die Produkte daraus auch schätzen, aber es muss nicht alles aus Holz sein …

*) Edit 07.02.07
Ein Leser hat mich zu Recht darauf hingewiesen, dass dieser Satz missverständlich formuliert ist, daher möchte ich diese Aussage wie folgt präzisieren:

Die Holzwirtschaft ist zwar der zweitgrößte Wirtschaftszweig in Österreich, aber aus Sicht des Arbeitsmarktes für fachspezifische HTL-Absolventen nur eine Nische.

Anders gesagt: Die Wirtschaft benötigt weit mehr IT-Spezialisten bzw. Maschinenbautechniker als Absolventen einer HTL für Holzwirtschaft.

25. Januar 2008

Charta ländlicher Raum

Category: Politik – wvblogger – 13:42

Heute wurde von der NÖ Landesregierung die “Charta für den ländlichen Raum” präsentiert, laut Eigendefinition ein kompromissloses Bekenntnis zum ländlichen Raum.

Das Hauptziel für das Waldviertel ist es, die Abwanderung in den ländlichen Regionen durch ein eigenes Arbeitsprogramm zu stoppen, die Umsetzungsschritte werden wie folgt definiert:

So werden in den Ausbau des Güterwegenetzes „als Lebensadern für den gesamten ländlichen Raum” bis 2013 80 Millionen Euro investiert. Auch für die Modernisierung der landwirtschaftlichen Betriebe werden 24 Millionen Euro bereitgestellt. 48,5 Millionen Euro fließen in den nächsten Jahren in die Bildungsstruktur des ländlichen Raumes.

Der Ausbau von Bildungseinrichtungen ist sicher ein Schritt in die richtige Richtung, aber eines ist auch sicher: Güterwege werden die Abwanderung nicht stoppen.

20. Januar 2008

Zusammenfassung

Category: Politik – wvblogger – 11:37

Dieser Beitrag ist Teil einer Serie:

  1. Grenzen des Waldviertels
  2. Vierteldiskussion
  3. Viertel oder Region
  4. Hoamatliad
  5. Zusammenfassung
  6. Waldviertel bleibt Waldviertel

Das südliche Waldviertel ist schon lange Jahre, genauer gesagt, seit Pöggstall kein eigener Bezirk mehr ist, wirtschaftlich eher nach Süden orientiert. Die heutige Bezirkshauptstadt Melk liegt ja südlich der Donau. So ist es auch nachvollziehbar (ob wirklich sinnvoll ist eine andere Frage), dass man mit Teilen des Mostviertels eine eigene Wirtschaftsregion, einen Regionalverband bildet. Nur sollte man diese Hauptregion auf keinen Fall Mostviertel nennen, wie in den vorigen Beiträgen bereits erläutert. Zusätzlich für Verwirrung sorgt auch der Umstand, dass die Bezirkshauptstadt Melk selbst zur Region NÖ Mitte gehört.

Also fassen wir zusammen, das südliche Waldviertel gehört zur Region Mostviertel NÖ West, und die zuständige Bezirkshauptstadt liegt in der Region NÖ Mitte.

Bleibt auch noch die Frage, ob von politischer Seite geplant ist, die historische, geologische Einteilung der Viertel,  langfristig durch die Hauptregionen zu ersetzen. Und ich schreibe bewusst geologische und nicht geografische Einteilung, da die Viertel ja eine sehr unterschiedliche geologische Struktur aufweisen und die Grenzen (Manhartsberg, Thermenlinie) auch einen geologischen Ursprung haben.

18. Januar 2008

Hoamatliad

Category: Politik – wvblogger – 08:33

Dieser Beitrag ist Teil einer Serie:

  1. Grenzen des Waldviertels
  2. Vierteldiskussion
  3. Viertel oder Region
  4. Hoamatliad
  5. Zusammenfassung
  6. Waldviertel bleibt Waldviertel

Da Dirnbocher hat mir ja in seinem letzten Kommentar zur Entspannung geraten, mit seiner Recherche hat er zwar nicht dazu beigetragen, aber ich will’s versuchen.
Wie entspannt man am besten?
Mit Musik! – Hervorragend geeignet dafür, ein altes Niederösterreichisches Hoamatliad, das uns, wie Ewald schon sagte, in der Volksschule in die Hirne gepflanzt wurde.

Is wo a Landl, net z’groß und net z’kloan;
åba für uns akrat recht wiar i moan.
s’Lånd håt vier Viertl sunst wars jå net ganz;
und wos di hindrahst a niads volla Glånz.
Daß d’net lång råtn muast, Brüaderl, i nenns:
Des is mei Österreich unter da Enns.
Des is mei Österreich unter da Enns.
Text: Josef Wagner, St. Pölten, 1874-1938

Naja, so richtig relaxed bin ich jetzt nicht :?
Vielleicht hilft die aktuelle Version.

Is wo a Landl, für viele scho z’kloan;
åba für uns war‘s gråd recht wiar i moan.
s’Lånd håt fünf Viertl, und viere warn gmua;
åba d‘Politiker hearn uns net zua.
Woast wo des Fleckerl is? - Brüaderl, i kenns:
Des is mei Österreich unter da Enns.
Des is mei Österreich unter da Enns.

Zugegeben, ich habe überhaupt kein Talent zur Mundartdichtung, aber der Zweck heiligt die Mittel, und außerdem bin ich jetzt wieder total entspannt 8)

17. Januar 2008

Viertel oder Region

Category: Politik – wvblogger – 07:16

Dieser Beitrag ist Teil einer Serie:

  1. Grenzen des Waldviertels
  2. Vierteldiskussion
  3. Viertel oder Region
  4. Hoamatliad
  5. Zusammenfassung
  6. Waldviertel bleibt Waldviertel

Je länger ich darüber nachdenke, umso unüberlegter und untragbarer erscheint mir eine derart massive Änderung der Vierteleinteilung. Die Folge wäre nämlich, dass unzählige regionale Produktbezeichnungen (wie z.B. Waldviertler Heuunterbetten etc.) plötzlich nicht mehr stimmig wären, darauf fußt aber die Existenz vieler Betriebe.
Angesichts der bevorstehenden Wahlen wird mir auch klar, warum derzeit alles so schön unter der Tuchent gehalten wird, von der Politik hört man in diesem Zusammenhang nur Beschwichtigungen.

Das Problem könnte man aber sehr elegant lösen, man benennt einfach die Wirtschaftsregionen wie folgt:

  • NÖ Nordwest
  • NÖ Nordost
  • NÖ Mitte
  • NÖ Südost
  • NÖ Südwest

So bliebe die historische Viertel-Einteilung unangetastet, und alle wären zufrieden, da die Viertel ja sowieso keine verwaltungspolitische Relevanz haben. Ich weiß zwar nicht ob man vor hat  die Hauptregionen mit mehr Kompetenz auszustatten, und damit eine zusätzliche Verwaltungsebene einziehen will, aber ich bin der Ansicht die vorhandene Struktur  (Gemeinde-Bezirk-Land-Bund) reicht völlig, man könnte sogar diskutieren, ob man die Bezirksebene wirklich braucht.

Seiten: 1 2 >>