Waldviertel Blog - Themen des Waldviertels


12. Dezember 2007

Schluss mit der Güterwegepolitik

Category: Politik – wvblogger – 17:18

Im Artikel des NÖ Landespressedienstes über Neue Maßnahmen zur flächendeckenden Landbewirtschaftung ist Folgendes zu lesen:

Neubau und Erhaltung von Güterwegen lösen sowohl 2007 als auch 2008 Investitionen in der Größenordnung von 14 Millionen Euro aus.

Also das ist im wahrsten Sinne des Wortes der falsche Weg, es stimmt zwar, dass diese Investitionen auch der regionalen Bauwirtschaft zu Gute kommen, aber sonst sind zusätzliche Güterwege wirtschaftlich wertlos. Denn fast alle landwirtschaftlichen Flächen sind bereits sehr gut erschlossen, und außerdem diskutiert man ständig über den zu hohen Flächenverbrauch bei neuen Infrastrukturprojekten und Wohnbauten, aber die Agrarlobby ist hier anscheinend stärker. Kein Wunder sind doch viele Dorfbürgermeister selber Landwirte und nutzen natürlich ihren politischen Einfluss – wer würde es nicht tun? – und  aus Sicht ihrer Klientel machen sie ja gute Politik.
Aber hier sollte ein Umdenken stattfinden, man muss nicht unbedingt Güterwege bauen nur weil das Geld dafür zur Verfügung gestellt wird. Investitionen zur Verbesserung des Wirtschaftsstandortes bringen der Gemeinde und ihren Bürgern viel mehr als ein zusätzlicher Güterweg. Außerdem „verbraucht“ ein Güterweg sehr viel Grünland, genau dieses Argument, der ausufernden Verbauung, verwendet man aber um restriktive Flächenwidmungspläne in kleineren Orten zu rechtfertigen.

Im Ende der Vergüterwegung des Waldviertels, und der damit möglichen Neuorganisation der Flächenwidmung, läge die einmalige Chance die Abwanderung zu bremsen, ohne den Verbrauch an Baufläche zu erhöhen.

3 Kommentare »

  1. mal eine Frage zu dem Artikel: Was ist denn hier genu mit Güterweg gemeint? Wiess nicht, ob ich das alles richtig verstanden habe :-/

    Gruß,
    Jens

    Kommentar by Niffchen — 12. Dezember 2007 @ 19:04

  2. @Jens
    Den Begriff Güterwege habe ich in diesem Artikel nur für befestigte Feldwege, also schmale asphaltierte Straßen oder Schotterstraßen zur Erschließung von landwirtschaftlichen Flächen verwendet. Oft werden auch Straßen zu Dörfern und Höfen, aber auch unbefestigte Feldwege als Güterwege bezeichnet, diese sind hier nicht gemeint.

    Schöne Grüße

    Kommentar by waldviertel blogger — 12. Dezember 2007 @ 19:26

  3. [...] von Bildungseinrichtungen ist eine Investition für die Zukunft; aber eines ist auch sicher: Güterwege werden die Abwanderung nicht stoppen. Bookmarken bei: « [...]

    Pingback by Charta ländlicher Raum - Waldviertel Blog — 25. Januar 2008 @ 13:42

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