Vor der Landtagswahl im letzten Jahr haben sich die Parteien noch mit Versprechungen für einen neuen HTL-Standort im Waldviertel übertroffen, sogar eine eigene HTL-Klasse wurde noch zeitgerecht vor der Wahl an der HAK in Zwettl eingerichtet. Jetzt, ein Jahr später, ist es verdächtig still geworden um dieses Thema.

Einer Autobahn für das Waldviertel wurde ja bereits eine Absage erteilt, kommt als nächstes auch das endgültige Aus für die Waldviertel-HTL? Wäre logisch, denn eine höhere technische Schule an einem Standort ohne schneller Verkehrsanbindung ist wenig sinnvoll.
Die nächsten Landtagswahlen sind zwar erst in 4 Jahren, aber vielleicht bekommen wir ja dann eine zweite HTL-Klasse und ein paar Güterwege mehr …
Markus hat in seinem Kommentar, auf einen aktuellen Beitrag im Kurier hingewiesen, darin wird dem Wunsch einer schnellen Verkehrsverbindung für das Waldviertel eine klare Absage erteilt. Das Thema „Waldviertel-Autobahn“ ist zwar nicht neu, aber aufgrund der Wirtschaftskrise und dem Ergee-Konkurs wurden die Forderung in den letzten Wochen wieder lauter. Faktum ist, speziell das obere Waldviertel hat mit hohen Arbeitslosenzahlen zu kämpfen, und braucht zur wirtschaftlichen Stabilisierung dringend eine schnelle Verkehrsanbindung. Ob es gleich eine Autobahn sein muss, oder ob eine Schnellstraße oder auch eine gut ausgebaute Bundesstraße reichen würde, darüber kann man diskutieren. Themen wie Umweltschutz und Transitverkehr sollten dabei nicht unbeachtet bleiben.

Sehr „interessant“ ist die im Beitrag angeführte Begründung, sinngemäß heißt es darin, man will die Waldviertlerinnen und Waldviertler vor den hohen Mautgebühren schützen, daher bekommen sie keine Autobahn – etwas zynisch, wenn man an die Waldviertler Pendler denkt, die sowieso eine Autobahn-Vignette benötigen, und auch die Waldviertler Wirtschaft nimmt den „Standortnachteil“ einer Mautstraße sicher gerne in Kauf…
In Wahrheit meint man wahrscheinlich eine Autobahn bzw. Schnellstraße „rechnet“ sich für das dünnbesiedelte Waldviertel nicht, dann soll man das aber klipp und klar sagen, ohne fadenscheiniger Ausreden. Im gleichen Atemzug aber auch, wie man die Abwanderung stoppen will. Das Problem der Abwanderung ist seit mehr als 50 Jahren bekannt und mir kann niemand einreden, dass es in dieser Zeit nicht möglich war dieses Problem zu lösen. Oder sieht man die Zukunft des Waldviertels als reine Zweitwohnsitz-Region?
Noch immer verlassen ca. 400 Menschen jährlich das Waldviertel, für immer. Was soll man dazu noch sagen? Vielleicht – „Der Letzte dreht das Licht ab.“

LAbg. Gottfried Waldhäusl
Nach der NÖ Landtagswahl 2008 habe ich alle Waldviertler Landtagsabgeordneten um ein Interview gebeten. Hier die Antworten von Herrn Landtagsabgeordneten Gottfried Waldhäusl (FPÖ):
1. Bitte stellen Sie sich kurz vor, und beschreiben Sie Ihren Bezug zum Waldviertel.
Name: Gottfried Waldhäusl
Geboren: in Kleingöpfritz, 42 Jahre
Seit 13 Jahren Abgeordneter und Waldviertler aus Überzeugung.
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