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14. Oktober 2007

Reaktionen zur Kaufkraftanalyse

Category: Politik,Wirtschaft – wvblogger – 10:15

Dieser Beitrag ist Teil einer Serie:

  1. Armes Zwettl
  2. Reaktionen zur Kaufkraftanalyse

Der Bericht in der NÖN über die aktuelle Kaufkraftanalyse hat im Bezirk Zwettl, dem kaufkraftschwächsten Bezirk laut dieser Studie, zu einer regen Diskussion geführt. Viele Politiker haben sich zu Wort gemeldet, oder besser gesagt wurden dazu aufgefordert, denn zu diesem Thema äußern sich die Gemeindepolitiker nur ungern, da ihnen eine gewisse Mitschuld an dieser Situation zugeteilt wird. Leider sind die ihnen abgerungenen Aussagen wieder sehr allgemein ohne konkrete Lösungsvorschläge, schuld daran sind demnach die Abwanderung und der Arbeitsplatzmangel, wogegen man sehr wenig machen kann.
Nur die Abwanderung ist hausgemacht - ja sogar gewollt, und der Arbeitsplatzmangel ist, alleine gesehen, nicht richtig – derzeit herrscht Vollbeschäftigung im Bezirk Zwettl. Das liegt aber wiederum daran, dass viele Menschen abwandern müssen, und für immer weniger Menschen braucht man auch immer weniger Arbeitsplätze.

Die einzige konkrete und richtige Antwort darauf kommt, ob gewollt oder zufällig weiß ich nicht, vom Landeshauptmann Erwin Pröll, mit dem Plan auf dem Truppenübungsplatz Allentsteig um 120 Mio. Euro ein internationales  Sicherheitszentrum zu errichten. Dadurch sollen bis zu 300 Arbeitsplätze entstehen.
Jetzt müssen sich die Landbürgermeister nur noch ein Beispiel an ihrem Chef nehmen und mit eigenen Projekten nachziehen. Der wichtigste Punkt wäre das Gemeindebudget zu überarbeiten und den Budgetposten für den wirtschaftlich nutzlosen Güterwegebau in die Errichtung von Gewerbegebieten zu investieren. Richtige Gewerbegebiete gibt es ja fast nur in den größeren Ballungszentren, und die Bevölkerung des Umlandes wird dann mit geförderten Verkehrsprojekten herangekarrt.
Wann reagieren endlich die Bürgermeister der Dorfgemeinden und schaffen sich durch eine kluge Flächenwidmung (günstige Gewerbeflächen, Bauland auch in Katastralgemeinden) ihre eigene dezentrale Wirtschafts- und Sozialstruktur? Es kann nicht sein, dass in Städten alles verbaut (zubetoniert) werden darf und architektonisch alles erlaubt ist, während in kleinen Dörfern nicht einmal ein Hasenstall aufgestellt werden darf, wenn er größer als 6m² ist.

Um das zu ändern sehe ich leider nur sehr wenige Initiativen, einige ambitionierte Bürgermeister gibt es zwar, aber der großen Masse fehlt der Wille oder Mut oder was auch immer.

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