Waldviertel Blog - Themen des Waldviertels


28. August 2007

Das südliche Waldviertel

Category: Allgemein – wvblogger – 18:05

Das südliche Waldviertel

Heute möchte ich Ihnen ein besonderes Buch über das Waldviertel vorstellen: „Das südliche Waldviertel – Vergangenheit und Gegenwart“ von Hugo Meixner
Das Interessante an dem Buch ist, dass es 1977 erschienen ist und die darin beschriebene Gegenwart vor 30 Jahren stattgefunden hat. Das Buch stammt also aus einer Zeit ohne Computer, Handy und Internet und vom Fall des Eisernen Vorhangs und dem EU-Beitritt Österreichs war auch noch keine Rede.

Ein Zitat aus dem Vorwort:
„Wir wollen Sie hineinführen in ein Land, das im Jahre 1977 noch nicht überschwemmt ist von Fremdenverkehr und Technik, aber auch noch nicht erlegen ist der Hast der Manager und all derer, die damit zu tun haben.“

Als historische Grundlage dienten dem Buch folgende Werke:

  • „Heimatkunde des Bezirkes Pöggstall“ 1930 von Plesser
  • „Waldviertel“ 1930 von Stepan
  • „Donauländchen“ 1836 von Friedrich Reil

So wird in dem Buch auch Folgendes über die Waldviertler Bevölkerung aus dem „Donauländchen“ zitiert:
„Das Volk dort ist mittelgroß, hager, blond, blauäugig, mit großer Kinderschar, in niedrigen Häuschen mit kleinen Fenstern, TBC anfällig und durch das Rauchfleisch (Geselchtes) oft magenkrank. Die kleinen Kinder müssen zur Beruhigung einen Mohnlutscher bekommen, schon früh arbeiten und der Schulbesuch ist schlecht. Trinkwasser und Jauche hemmen im Gemenge die Gesundheit. Das Volk ist religiös. Wallfahrten nach Maria Taferl und Mariazell – zu Fuß natürlich – gehören zum Jahresablauf.“

Etwas schmeichelhafter ist da schon eine Beschreibung aus dem Jahre 1902:
„Die Leute sind sehr ernst, bedächtig, sparsam und arbeitsam“

Weitere interessante Zitate werde ich bei Gelegenheit in diesem Blog veröffentlichen.

4 Kommentare »

  1. [...] löschen, meinen Blog umbenennen, Hugo Meixner, würde er noch leben, müßte sein Buch umschreiben [...]

    Pingback by Vierteldiskussion - Waldviertel Blog — 16. Januar 2008 @ 12:54

  2. da ich ebenfalls WViertler bin,aus der nordwestlichsten Ecke stammend bei Bad .Grosspertholz,möcht ich schnell ein paar Dinge klarstellen.
    Mohnlutscher hab ich mal bekommen,als meine ersten Zähnchen kamen und ich am Feldesrain lag,gggg,dann nie wieder,weiters,wir WViertler brauchen lange,um Menschen anzunehmen,Freundschaften zu entwickeln,wenns dann aber soweit ist,ist der WViertler ein unbedingter Freund in allen Lebenslagen.Dieses besondere an der Natur,diese “Rauhheit”, die Wälder und Steine und auch die Witterung hat uns Menschen dort geformt.Tlw auch Aberglauben,die vielen Geschichten und Legenden,Erzählungen von der “Trud” od. der “wilden Jagd” usw formen eines Kindes Eigenschaften,so auch mich.Leider musste ich anfangs 1969 “abwandern” um eine Lehrstelle in der Grossstadt zu bekommen,doch auch nach knapp 30ig Jahren auf Montagetätigkeit rund um die Welt hat es mich immer zurückgezogen in mein geliebtes WViertel und seit 14 Monaten hab ichs geschafft,nun in Pension zumindest ins südliche WViertel “rückzuwandern”,nach Hardegg,der kleinsten Stadt Österreichs,am Fusse einer Trutzburg und entlang der ehemals CFR Grenze an der Thaya und hier in einem riesengrossen Naturschutzgebiet wohnen zu dürfen. Ein altes Häuschen samt Garten in purer idyllischer Natur ist nun meine Freude und ich möchte nirgends anders leben.
    der JIM08 mit Gruss an alle WViertler und Freunde des WViertels.

    Kommentar by Jimmy2008 — 13. Januar 2009 @ 09:15

  3. Ich kenne den Mohnlutscher aus Erzählungen meiner Oma. Er wurde vorwiegend benutzt, insbesondere um Kleinkinder ruhigzustellen, während die Eltern auf dem Feld arbeiteten.

    Kommentar by kusler — 24. April 2010 @ 00:28

  4. Mohnlutscher ? Vielleicht war deswegen der Schulbesuch so schlecht. :-)

    Kommentar by guenstig — 14. Oktober 2010 @ 09:28

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